Kräuterextrakte für das Wohlbefinden von Schweinen

Schwein auf Stroh
Geht’s den Schweinen gut, geht’s uns allen gut: Kräuterextrakte sollen das Wohlbefinden von Schweinen nachweislich verbessern © Hütthaler
Portrait Lukas Hader, Geschäftsführer von Multikraft
Lukas Hader, Geschäftsführer von Multikraft © Werner Dedl
Portrait Florian Hütthaler, Inhaber der Hütthaler KG
Florian Hütthaler, Inhaber der Hütthaler KG © Hütthaler

11.11.2022

Ein gut funktionierender Darm ist bei Aufzuchtferkeln und Mastschweinen wichtig für die optimale Verwertung der aufgenommenen Nährstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Tiere. Zur Förderung der Darmgesundheit bei Schweinen kommen in der Praxis unterschiedliche Futterzusätze zum Einsatz. Dazu gehören fermentierte Kräuterextrakte (FKE). Ihre Wirkung wird im Kooperationsprojekt „SauWohl“ im Lebensmittel-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria erforscht.

Die Erforschung des Mikrobioms von Mensch und Tier hat in den letzten Jahren gezeigt, dass Gesundheit und Wohlbefinden maßgeblich von der Darmgesundheit und der mikrobiologischen Artenvielfalt beeinflusst werden. Im Projekt „SauWohl“ soll die Wirkung des probiotischen Futtermittelzusatzes FKE auf Darmgesundheit und Tierwohl evaluiert werden und neue Erkenntnisse zur Förderung des Tierwohls in der Mast bringen. Projektpartner sind die Firmen Hütthaler und Multikraft sowie die Universitäten für Bodenkultur und Veterinärmedizin in Wien.


Tierwohl rechnet sich

In der Aufzucht und Mast von Schweinen kann es selbst bei guter Haltung zu Durchfall oder Atemwegserkrankungen kommen. Der Zusatz von FKE soll für ein vielfältigeres Darm-Mikrobiom sorgen und das Immunsystem der Tiere stärken. Dies beugt Krankheiten vor, verbessert die Aufnahme der Nährstoffe und wirkt sich so positiv auf die Produktivität der Zucht- und Mastbetriebe aus. Bislang gibt es zum Einsatz von FKE nur Beobachtungen aus der Praxis, aber noch keine wissenschaftlich fundierten Untersuchungen, die die positive Wirkung auf die Tiergesundheit bestätigen.


Akzeptenz von FKE verbessern

Genau hier setzt „SauWohl“ an. Durch Versuche mit Praxisbetrieben wollen die Projektpartner Untersuchungen anstellen, um die Wirkungsweise auf das Tier zu analysieren und darauf basierend neue Handlungsempfehlungen zum Einsatz von FKE ausarbeiten zu können.

„Durch die wissenschaftliche Evaluierung der Effekte wird eine bessere Akzeptanz der Kräuterprodukte bei Tierhalter:innen und Veterinärmediziner:innen erreicht. Die Erkenntnisse dieser Studie sollen als Grundlage für eine künftige Weiterentwicklung des Futtermittelzusatzes dienen“, erklärt Lukas Hader, Geschäftsführer von Multikraft.

Mit Kräutern gegen Schwanzbeißen

Verhaltensstörungen wie das Beißen in Schwanz und Ohren sind weit verbreitete Probleme in der Schweinehaltung. Auch hier ist bekannt, dass das Verhalten von Tieren mit dem Mikrobiom zusammenhängen kann (Stichwort „Darm-Gehirn-Achse“). Ein Aspekt, der deshalb ebenfalls untersucht wird ist, wie sich FKE auf das Verhalten der Tiere, insbesondere auf Schwanz- und Ohrenbeißen auswirken. Für das Unternehmen Hütthaler ist die kontinuierliche Verbesserung der Tierhaltung und damit Förderung einer optimalen Tiergesundheit wichtig.

„Nur gesunde Tiere können die Basis für qualitativ hochwertige Lebensmittel tierischen Ursprungs darstellen“, ist Florian Hütthaler, Geschäftsinhaber der Hütthaler KG, überzeugt.
 

Projekt SauWohl:
Einsatz fermentierter Kräuterextrakte in der Schweineaufzucht und Mast – Förderung von Tierwohl und Tiergesundheit

Projektpartner:


Dieses Projekt wird aus Mitteln der oö. Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030 vom Land OÖ gefördert.