25.08.2021
Flächeninanspruchnahme und Zersiedelung gehören zu den drängendsten Problemen der Gegenwart. Für den Flächenschutz in Oberösterreich setzt das Land OÖ mit der neuen OÖ. Raumordnungsstrategie und dem neuen OÖ. Raumordnungsgesetz Impulse zur Orts- und Stadtkernbelebung und zur Nutzung von Leerständen und Brachflächen. „In unserer Raumordnungsstrategie #upperREGION2030 haben wir festgelegt, die Entwicklung nach innen anstatt nach außen durch die Aktivierung von Baulandreserven, Leerständen und Brachflächen zu fördern. Bevor für Betriebsansiedlungen oder -erweiterungen Flächen neu gewidmet werden, sollen vorhandene leerstehende Gebäude oder brachliegende Flächen genutzt werden, um den Bodenverbrauch einzudämmen“, erklärt Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner.
Da die Aufbereitung einer Industrie- oder Gewerbebrache für ein Nachfolgeprojekt eine äußerst komplexe Querschnittsmaterie ist, unterstützt das Land OÖ nun Eigentümer und Investoren mit einer neuen finanziellen Förderung. Ziel ist die exakte digitale Bestandsaufnahme von Gebäuden mittels Laserscan und die Erstellung eines sogenannten Digitalen Objektzwillings. Als Pilotprojekt dient der südliche Teil des Areals der Papierfabrik Steyrermühl, der teils leer steht und teils vermietet ist.
Die Idee zur Revitalisierung kam vom Eigentümer UPM-Kymmene Austria selbst. Die oö. Standortagentur Business Upper Austria entwickelte einen maßgeschneiderten Standortentwicklungsprozess basierend auf der Co-Creation-Methodik. Mit verschiedenen Stakeholder-Gruppen wird derzeit intensiv an der Ideenfindung für eine attraktive Nachnutzung gearbeitet. Der Digitale Objektzwilling ist eine ideale Ergänzung zum laufenden Prozess und ermöglicht das detaillierte Einarbeiten der Ergebnisse. Management und Technologie werden so sinnstiftend verknüpft.
"Die neue Technologie und die neue Förderung ermöglichen den Einsatz des Digitalen Objektzwilling. Dieser wiederum leistet einen wichtigen Beitrag zum effizienten und nachhaltigen Bauen sowie zur Schonung von Bodenressourcen“, unterstreicht Landesrat Achleitner.
Die Aufbereitung einer Industrie- oder Gewerbebrache für ein Nachfolgeprojekt ist oft mit vielen Herausforderungen verbunden. Beispielsweise kann es notwendig sein, Flächen zu dekontaminieren oder Gebäude(teile) abzureißen und zu entsorgen. Flächenrecycling von Brachen ist eine komplexe Querschnittsmaterie. Bei den Brachen fehlen darüber hinaus oft die für eine Revitalisierung benötigten Pläne vom Bestand, um die Möglichkeiten zur Bestandserhaltung und den Aufwand entsprechend abschätzen zu können. Diese Hemmnisse und Zeitdruck führen häufig dazu, dass Investoren den Bau auf der grünen Wiese bevorzugen und sich gegen die Wiederbelebung eines Leerstands in der Region entscheiden.
„Das Land OÖ will hier nun Abhilfe schaffen und unterstützt Eigentümer und Investoren beim Revitalisieren von Brachen. Die neue Förderung ist Teil unseres Aktionsprogramms zur Aktivierung von Leerständen, der Nachnutzung von Gebäudebrachen und der Stärkung von Orts- und Stadtkernen. Damit werden die Bereiche Leerstand, Innovation & Digitalisierung verschränkt. Ziel ist die exakte digitale Bestandsaufnahme von Gebäuden mittels Laserscan und die Erstellung eines sogenannten Digitalen Objektzwillings“, erklärt Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner. Dieser Objektzwilling dient als digitale Basis für alle weiteren Planungs- und Entwicklungsüberlegungen sowie innovative Neuinterpretationen. Leerstände oder Brachen, die über ein hohes Entwicklungspotenzial verfügen und deren Wiederbelebung für die öffentliche Hand von besonderer Bedeutung ist, können in den Genuss dieser Förderung kommen. 20 Projekte können pro Jahr mit einer Förderhöhe von 80 Prozent der Projektkosten – maximal 6.500 Euro – unterstützt werden. Anträge sind ab November 2021 möglich.
Mehr dazu in der >>Information zur Pressekonferenz am 25. August 2021 (PDF)
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