27.02.2024
An der Digitalisierung führt auch für KMU kein Weg vorbei. Sie ist mitunter mit großen Investitionen in neue Technologien verbunden. Das neue Angebot „Test Before Invest“ bietet Unternehmen die Möglichkeit zu testen, ohne gleich Geld investieren zu müssen. Die Expert:innen der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria beraten KMU über das Förderprogramm.
Unter dem Titel „Test Before Invest“ – also testen, ohne gleich Geld investieren zu müssen – können Unternehmen individuelle Forschungs-, Entwicklungs- und Implementierungsfragen mit Unterstützung von Expert:innen bearbeiten und im Unternehmen realisieren. Dabei können sie auf die Infrastruktur, das Know-how und die Beratung des gesamten EDIH-INNOVATE-Konsortiums zurückgreifen. EDIH INNOVATE steht für „Austria’s European Digital Innovation Hub for Agriculture, Timber and Energy“ und unterstützt die Digitale Transformation von KMU in der Landwirtschaft sowie im Holz- und Energiesektor.
Das Projektteam berät interessierte Unternehmen bei der Entscheidung, welche Maschine oder welche Technologie für ihr Vorhaben getestet werden kann. Sie füllen das Antragsformular für das kostenlose „Test Before Invest“-Programmformation aus und reichen es ein. Nach erfolgter Förderzusage ermitteln die Expert:innen im Mechatronik-, IT- und Building Innovation Cluster den digitalen Reifegrad des Unternehmens. Dann erfolgt die Einschulung am Gerät und das Unternehmen kann mehrere Wochen lang intensiv testen. „Es ist grundsätzlich gedacht, mit einer Technologie zu starten. Wenn sich während der Testphase zeigt, dass es sinnvoll oder notwendig ist, können auch mehrere Geräte parallel oder hintereinander getestet werden“, versichert BIC-Projektmanager Stephan Hölzl.
Business Upper Austria hat die Digitalwerkstatt „baukasten“ eingerichtet, damit Unternehmen die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten kennenlernen können. Folgende Technologien stehen zur Auswahl:
„Wir bieten aber auch ein offenes Themenfeld. Unternehmen können auch andere Technologien anfragen und wir schauen dann, ob bei uns Kompetenzen vorhanden sind oder ob wir an eine andere Organisation vermitteln können“, ergänzt Hölzl. Nach der Testphase trifft das Unternehmen eine Investitionsentscheidung und setzt das Digitalisierungsvorhaben um.
Nach zwölf bis 18 Monaten beurteilen die Expert:innen gemeinsam mit dem Unternehmen die Veränderungen des digitalen Reifegrades. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. KMU können Cobots oder 3D-Drucken ausprobieren. Für das Testen des digitalen Aufmaßsystems erhalten Unternehmen ein Tablet mit verschiedenen Softwaresystemen, die sie vergleichen können. Ein Bodenleger könnte beispielsweise die Shaper Origin für Ausbesserungsarbeiten testen. Für Holzbauer interessant sind Verbindungselemente oder Prototypen aus dem 3D-Drucker zum Veranschaulichen in Verkaufsgesprächen.
Das Projekt wird für Unternehmen bis 3.000 Mitarbeiter:innen zu 100 % gefördert. 50 % finanziert die Europäische Union, 50 % das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft. Das Unternehmen muss seinen Sitz innerhalb der EU haben. Die Vorteile liegen auf der Hand: KMU können verschiedene digitale Technologien ohne Risiko testen, um die beste Lösung für die eigenen Bedürfnisse zu finden. So lassen sich Machbarkeit, Kosten und Nutzen abschätzen, um eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen. KMU profitieren dabei von der Erfahrung und dem Netzwerk des EDIH InnovATE. Das Risiko einer Fehlinvestition wird so minimiert.
Austria’s European Digital Innovation Hub for Agriculture, Timber and Energy
Mit umfassenden und kostenlos zugänglichen Dienstleistungen wird der Weg zur „Twin Transformation“ – Nachhaltigkeit in der Produktion der Zukunft durch Digitalisierung – geebnet. Der größte EDIH in Österreich ist „innovATE – Austria’s European Digital Innovation Hub for Agriculture, Timber and Energy“. Er will die Digitale Transformation von KMU in der Landwirtschaft, im Lebensmittel-, Holz- und Energiesektor beschleunigen. Die Schwerpunkte liegen auf Künstlicher Intelligenz (KI), cyberphysischen Systemen und fortgeschrittenen digitalen Kompetenzen. Der Building Innovation Cluster unterstützt mit seiner Expertise für Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Holzbranche. Mechatronik- und IT-Cluster stehen dem Hub mit ihrem Know-how über Digitalisierung zur Verfügung.
Konsortium: