17.04.2023
Rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen in Oberösterreich auf den produzierenden Sektor. Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen ist daher ein wichtiges Potenzial, um dort fossile Energieträger zu ersetzen. „Eine Transformation des Energiesystems ist nur möglich, wenn Industrieprozesse, Strom, Wärme und Mobilität als großes Ganzes betrachtet werden“, erklärt Landeshauptmann Stelzer. Mit der Wasserstoff-Offensive 2030 wird die Transformation weiter vorangetrieben. Sie umfasst drei zentrale Maßnahmen: ein Wasserstoff-Forschungszentrum, ein Wasserstoff-Netzwerk und eine eigene Förderausschreibung „Future Energy Technologies“.
Der Ausbau von H2-Technologien ist ein zentrales Zukunftsthema auch für die Forschung. Daher wird noch heuer ein eigenes Wasserstoff-Forschungszentrum in Oberösterreich gestartet – angesiedelt in Wels: „Damit sollen Unternehmen und Forschungseinrichtungen beim Einsatz grünen Wasserstoffs und bei der Entwicklung von Komponenten für Wasserstofftechnologie unterstützt werden“, sagt Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner. Das Land OÖ fördert in der ersten Phase mit 6 Mio. Euro.
Die zahlreichen Aktivitäten von Unternehmen und Forschungseinrichtungen hinsichtlich Wasserstoffeinsatz und Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft werden nun in einem eigenen Wasserstoff-Netzwerk zusammengefasst.
In einem ersten Schritt soll ein Strategieboard, das aus Vertreter/innen von Leitbetrieben und Forschungseinrichtungen zusammengestellt wird, geplante und bestehende Aktivitäten koordinieren – von der Primärenergieversorgung über die Wasserstoff-Erzeugung, Speicherung und Transport bis hin zu Anwendungen für Industrie und Mobilität.
Ganz oben auf der Agenda steht die Entwicklung weiterer konkreter Projekte zu den im Strategieboard definierten Themen. Langfristiges Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit im Netzwerk die Kompetenz und F&E-Aktivitäten in den heimischen Unternehmen – vom Leitbetrieb bis zum KMU – stärken.
Seit 2022 entwickelt Bosch in Linz erfolgreich innovative Lösungen entlang der weltweiten Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff – Wasserstoff-Einblasventile, -Tankventile und Elektrolyse-Stacks.
Christian Ganser, Standortleiter Bosch in Linz, ist eines der Mitglieder des Strategieboards. „Mit vereinten Kräften von Wirtschaft, Politik und Bildung kann es gelingen, einen Spitzenplatz in der Europaliga der Wasserstoff-Forschung, -Entwicklung und -Herstellung inklusive der stofflichen Verwertung zu erzielen.“
Das Forschungsressort des Landes OÖ hat eine neue Förderausschreibung für kooperative Forschungs- und Entwicklungsprojekte von oberösterreichischen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen gestartet. Inhaltliche Schwerpunkte sind Energieerzeugungstechnologien, Integrierte Energiesysteme, Transport und Speicherung sowie Simulation und Modellierung von Energiesystemen.
Das Fördervolumen beträgt 3 Mio. Euro, die Förderquote liegt bei bis zu 85 Prozent. Einreichungen sind bis 14. September 2023 möglich.
Die kostenlose Infoveranstaltung mit Details zum Call findet am 2. Mai online statt. Anmeldung unter: Informationsveranstaltung: Regionale Ausschreibung "Future Energy Technologies" (biz-up.at)
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