20.03.2024
Wenn ein Flugzeug am Boden ist, braucht es für die Energieversorgung entweder die bordeigene Hilfsturbine oder ein externes Bodenstromversorgungsgerät. Auf Letztere hat sich die 2019 gegründete Firma Dynell in Mistelbach bei Wels spezialisiert. Weil die kerosinbetriebenen Hilfsturbinen aus Umweltgründen immer öfter ausgeschaltet bleiben, wächst die Nachfrage bei Dynell und das Unternehmen baut nun aus. Mehr als 3.300 Quadratmeter Produktions- und Büroflächen werden gebaut, 7 Mio. Euro dafür investiert. „Die Ökologisierung ist nicht nur eine Herausforderung, sondern gerade auch für Oberösterreich als Wirtschaftsbundesland Nr. 1 eine große Chance. Unsere Betriebe liefern mit großer Innovationskraft Beiträge für die Transformation bei Energie und Mobilität. So zeigt auch Dynell vor, wie oberösterreichische Unternehmen mit innovativen Technologien zur Umsetzung der Energiewende beitragen“, betonte Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner im Rahmen des heutigen Spatenstichs in Mistelbach bei Wels.
Die Geräte aus Mistelbach zählen zu den modernsten und effizientesten weltweit mit dem höchsten Wirkungsgrad. Die Exportquote liegt bei 97 Prozent. „Im neuen Gebäude werden künftig ausschließlich emissionsfreie Geräte produziert. Wir decken den Großteil des eigenen Strombedarfs mit einer Photovoltaikanlage“, sagt Gunnar Korb, der das Unternehmen mit Michael Brandstötter gegründet hat. Noch heuer im Oktober will man die neuen Flächen beziehen und ab Anfang nächsten Jahres die Produktion hochgefahren haben.
Was Dynell von Mitbewerbern unterscheidet, ist das sogenannte Leistungsmodul als zentraler Bestandteil der Bodenstromversorgungsgeräte. Dieses basiert auf einem einzigartigen modularen Inverter-Modul-Konzept, hat einen hohen Gesamtwirkungsgrad und bringt damit den Flughäfen Kostenreduktionen im Betrieb.
Aktuell arbeiten rund 63 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort, zu denen im nächsten Schritt ca. 40 weitere hinzukommen sollen. „Wir sind außerordentlich stolz auf unser Team und die engagierte Leistung seit der Gründung. Jeder Einzelne hat einen bedeutenden Beitrag zum Wachstum geleistet. Dynell hat es innerhalb von fünf Jahren geschafft zu einem der globalen und weltweit führenden Player in dieser Industrie aufzusteigen. Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft neue, motivierte Teammitglieder willkommen zu heißen, die sich von der Begeisterung für die Luftfahrt mitreißen lassen möchten“, erklärt Michael Brandstötter. Die Wachstumschancen sind jedenfalls groß: Laut Prognosen soll sich die globale Luftfahrtbranche bis 2045 mehr als verdoppeln.
Sowohl beim aktuellen Investitionsvorhaben als auch bei der Entwicklung des patentierten emissionsfreien Leistungsmoduls wurde Dynell von der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria mit Förderberatung unterstützt und begleitet.
Das innovative Leistungsmodul für die modulare Bodenstromversorgung (GPU – Ground Power Unit) von Flugzeugen wurde gemeinsam mit der Linz Center of Mechatronics GmbH und der International Power Electronics Consulting IPEC GmbH aus Zürich entwickelt.