Eine Erhebung der oö. Standortagentur Business Upper Austria im Jahr 2018 hat ergeben, dass in Oberösterreich 102 Areale im Gesamtausmaß von 68 Hektar brach liegen. Darunter fallen Flächen mit bestehender Widmung, die mehr als drei Jahre leer stehen – wie ehemalige Produktions- und Lagerflächen oder ungenutzte Gewerbeflächen. 2021 führten Business Upper Austria und die FH Oberösterreich mithilfe der DORIS-Gruppe beim Land OÖ erneut eine Erhebung durch: Insgesamt wurden 277 Areale im Gesamtausmaß von 110 Hektar erhoben. Die Revitalisierung solcher Areale bringt für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich viele neue Impulse. Für die Foto-Challenge wurden sechs Brachen ausgewählt, die zeigen, welche Potenziale in Oberösterreich schlummern.
Das Industriegelände in Perg wurde 2004 von der Firma Felix Waldner GmbH gekauft und zum Wirtschaftspark „Commerz Park Perg“ umgestaltet. 2020 erwarben die Haselberger Laderaum-Ausstatter GmbH und die Köppl GmbH das rund 11.000 m2 große Areal. Die zwei Perger Unternehmen errichteten am Gelände des ehemaligen Commerz Parks ihre neuen Firmenstandorte. Dazu wurde das 1965 errichtete Gebäude umfassend saniert und erweitert.
Mit dem Dynacenter entsteht in Neufelden ein Businesspark, der ab 2022 Wirtschaft, Kultur, medizinische Versorgung und Gesellschaftsleben unter einem Dach vereint. Für das Businesscenter wird das 1974 errichtete Gebäude der Tischlerei Agfalterer revitalisiert, modernisiert und erweitert. In dem insgesamt 3.300 m2 großen Bauwerk stehen mehr als 2.000 m2 zur freien Nutzung zur Verfügung. Zukünftige Mieter können sich bei der Gestaltung des Gebäudes aktiv einbringen und zwischen einer ausbau-, belags- oder schlüsselfertigen Ausführung der zu mietenden Bereiche wählen.
Die Lederfabrik in Mattighofen wurde 1830 von Wolfgang Vogl gegründet. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der damalige Handwerksbetrieb zu einem überregional erfolgreichen Industriebetrieb. Zur Zeit des 1.Weltkriegs war die Lederfabrik Vogl die größte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Nach Insolvenz wurde die Firma 2010 an die slowenische Prevent-Gruppe verkauft. 2013 wurde die Lederfabrik endgültig geschlossen. Heute werden die leerstehenden Lagerhallen am Areal der ehemaligen Fabrik von der Liegenschaft Vogl GmbH vermietet und die Brache wird außerdem für Filmaufnahmen und Fotoshootings genutzt. www.gewerbeimmobilien-vogl.at
Das Milchtrockenwerk der Schärdinger Molkerei in Taufkirchen an der Pram wurde 1969 erbaut. Auf dem mehr als 1,3 Hektar großen Areal wurden bis 2001 Trockenmilchprodukte der Marke Taumil und die Schärdinger Sommerbutter produziert. Rund 20 Jahre stand das stillgelegte Milchtrockenwerk leer, ehe es von der KSimmo GmbH aus Sigharting erworben und saniert wurde. Das Areal wird heute unter dem Namen „Gewerbepark Pramtal“ vermarktet und bietet lokalen Unternehmen Platz, sich zu entfalten.
Das Areal der ehemaligen Papierfabrik in Laakirchen befindet sich im Besitz der UPM-Kymmene Austria GmbH. Vor rund 30 Jahren wurde begonnen, die Produktion der Papierfabrik in Laakirchen auf das neue Werksgelände in Steyrermühl zu verlegen. Seither wurden einige bestehende Gebäude am Areal der ehemaligen Papierfabrik abgerissen und Teilbereiche werden vermietet. Gemeinsam mit Expert*innen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Wirtschaft und Politik werden in einem Co-Creation-Prozess aktuell Ideen für die Nachnutzung des Geländes gesammelt.
1875 startete die Firma Redtenbacher ihre Sensenproduktion in Scharnstein und entwickelte das Werk in den darauffolgenden Jahren zur größten Sensen- und Sichelfabrik der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Nach einem kontinuierlichen Absatzrückgang wurde die Sensenproduktion in Scharnstein 1987 stillgelegt. Im originalgetreu erhaltenen Sensenwerk am Almufer befindet sich heute das Sensenmuseum Geyerhammer. 2021 wurde ein Teil des Redtenbacher Geländes von der Firma Grüne Erde gekauft, die auf dem Areal den „Grüne-Erde-Campus am Almfluss“ errichtet.