17.04.2023
In zwei EU-Projekten können heimische Betriebe jetzt eine ordentliche Portion Fördergeld erhalten: bei AEC Eurocluster jene, die Innovationen für die Architektur- und Baubranche entwickeln, SILEO hat den Möbel- und Beleuchtungssektor als Zielgruppe. Gefördert werden Projekte, in denen klimaschonende und digitale Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse geschaffen werden. Die oberösterreichische Standortagentur Business Upper Austria unterstützt heimische Klein- und Mittelbetriebe beim Abholen der Fördergelder.
Vor allem die Baubranche hat mit einem Problem zu kämpfen: Sie ist für rund 38 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Da Klimaschutz auf Dauer ein Leitthema für die Wirtschaft in der westlichen Hemisphäre ist, müssen sich die Unternehmen mit Innovationen auf neue Rahmenbedingungen einstellen. Zusätzlich zu den Umweltauflagen sind KMU bei Krisen schneller in der Zwickmühle. Das zeigte sich bei der Coronapandemie und dem Krieg in der Ukraine, als die Lieferketten ins Stocken gerieten. Mit Fördermitteln von der EU hilft Business Upper Austria Klein- und Mittelbetrieben, widerstandsfähiger gegen unerwartete globale Ereignisse zu werden.
Das Projekt AEC Eurocluster befasst sich mit der gesamten Wertschöpfungskette des Bausektors. KMU aus der Architekturbranche, dem Ingenieur- oder Bauwesen werden bei der Digitalen Transformation und nachhaltigem Wirtschaften unterstützt. „Der Ressourcenverbrauch und der CO2-Fußabdruck beim Bauen sind groß. Digitale Innovationen und nachhaltige Materialien können aber auch dazu beitragen, dass Gebäude oder ganze Stadtviertel umweltfreundlicher werden“, sagt Carina Schachinger, Projektmanagerin in der Abteilung Forschungs- und Innovationsförderberatung bei Business Upper Austria. Mithilfe der Fördermittel aus AEC Eurocluster sollen Unternehmen neue Lösungen für die Zukunft entwickeln.
AEC Eurocluster fördert Vorhaben, die sich mit den Schwerpunkten Building Information Modeling (BIM), Bau-Robotik, Bau-Projektmanagement, moderne Baumaterialien, Offsite-Bau, Sicherheit von Bauarbeitern, Bauüberwachung, grünes Bauen, 3D-Druck oder vernetzte Baustelle beschäftigen. KMU können vom 24. April bis 30. Juni 2023 in vier Kategorien eine Förderung beantragen: für Innovationstrainings, Innovationsprojekte, die Teilnahme an vier vorgegebenen internationalen Messen und die Integration branchenfremder Technologien in Produkte oder unternehmensinterne Prozesse. Eingereicht werden kann in mehreren Kategorien gleichzeitig, in Summe darf die Förderung jedoch maximal 60.000 Euro pro Betrieb ausmachen. Alle relevanten Dokumente und Informationen zur Einreichung sind in Kürze auf http://www.sgg.si/eng-aec-eurocluster/ zu finden.
Ähnlich wie AEC Eurocluster will auch das dreijährige Projekt SILEO Unternehmen helfen, widerstandsfähiger gegenüber Krisen zu werden und Marktveränderungen besser zu meistern. „Mit den Fördermitteln können sich heimische KMU aus der Beleuchtungs- und Möbelindustrie auf potenzielle Unterbrechungen in Liefer- und Wertschöpfungsketten vorbereiten und umweltfreundlicher wirtschaften“, betont Isabella Mantello, Projektmanagerin im Building Innovation Cluster bei Business Upper Austria. Damit dies gelingt, werden sie von Expert:innen begleitet und mit sektorspezifischen Kosten-Nutzen-Analysen unterstützt.
Bei SILEO wird es anders als bei AEC Eurocluster mehrere Förderausschreibungen zu einzelnen Schwerpunkten wie Technologieeinführung oder Recruiting geben. Die erste Ausschreibung fördert Digitalisierungsprojekte. KMU können vom 17. April bis 20. Juni 2023 bis zu 5.000 Euro Förderung für Expertenberatungen auf https://clustersubmissionplatform.eu/ beantragen. Die Beratung muss das Potenzial von Digitalisierungsprozessen bzw. die Einführung fortschrittlicher Technologien ermitteln. Das Hauptaugenmerk liegt auf Additiver Fertigung (3D-Druck), erweiterter und virtueller Realität, Big Data & Analytik, Cybersicherheit, Industriellem IoT (IIoT) und Sensoren, Robotik, Künstlicher Intelligenz sowie Digitalisierung von Marketing und Onlinehandel.
Am 1. September 2022 wurden europaweit 30 Eurocluster für die Umsetzung der EU-Industriestrategie gegründet. AEC Eurocluster und SILEO sind zwei dieser Projekte. Die Initiativen verfolgen eine sektorübergreifende, interdisziplinäre und internationale Strategie, an der Industriecluster sowie Forschungseinrichtungen und Unternehmen beteiligt sind. In Summe werden 42 Millionen Euro aus dem Binnenmarktprogramm investiert. Die Eurocluster setzen sich aus 171 Partnern zusammen, die 23 verschiedene Länder (22 EU-Mitgliedstaaten) und 14 industrielle Ökosysteme abdecken.
Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft, Wasserstoff oder Lebensmittel – im Jahr 2022 wurden in der oberösterreichische Standortagentur Business Upper Austria 16 EU-Projekte neu genehmigt. Die Projektkonsortien umfassen 195 Partner aus ganz Europa mit einem Fördervolumen von rund 59 Mio. Euro. Mit einem Anteil von ca. vier Mio. Euro werden Unternehmen am Standort dabei unterstützt, wettbewerbsfähig zu bleiben.
Gesamtbudget: 1.399.483 Euro
Fördererlös Business Upper Austria: 68.280 Euro
Fördersatz: 90 %
Laufzeit: 01.09.2022-31.03.2025
Projektpartner: 6
Leadpartner: Slovenski gradbeni grozd – GIZ
Förderprogramm: COSME
Gesamtbudget: 1.438.835,42 Euro
Fördererlös Business Upper Austria: 208.974,63 Euro
Fördersatz: 90 %
Laufzeit: 01.09.2022-31.08.2025
Projektpartner: 7
Leadpartner: European Lighting Cluster Alliance
Förderprogramm: COSME
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