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Intelligente Ampel gibt in Gunskirchen grünes Licht für selbstfahrenden LKW

© Stefanie J. Steindl
V. l.: Erik Leiss, Managing Director Österreich DB Schenker, Marc Grosse, VP Contract Logistics/SM Südosteuropa DB Schenker, Peter Ölsinger, GM BRP-Rotax / Member of the Management Board, VP Sales, Marketing RPS-Business & Communications, Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner, Wolfgang Rapberger, GM BRP-Rotax / Representative of the Management Board, VP Global Sourcing & Operations Powertrain, Marcus Bähr, Director Value Chain Planning & Control BRP Rotax, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Bgm. Christian Schöffmann, Gunskirchen, Hannes Watzinger, Projektleiter für das Projekt AWARD, Digitrans. © Stefanie J. Steindl
V. l.: Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner, Marc Grosse, VP Contract Logistics/SM Südosteuropa DB Schenker, Wolfgang Rapberger, GM BRP-Rotax / Representative of the Management Board, VP Global Sourcing & Operations Powertrain und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner. © Stefanie J. Steindl
V. l.: Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner, Marc Grosse, VP Contract Logistics/SM Südosteuropa DB Schenker, Wolfgang Rapberger, GM BRP-Rotax / Representative of the Management Board, VP Global Sourcing & Operations Powertrain und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner. © Stefanie J. Steindl

29.06.2023

Rund 600 Meter ist die Strecke zwischen dem Werk von BRP-Rotax und dem Logistikstandort von DB Schenker in Gunskirchen lang. Eine kurze Strecke mit dem LKW, aber ein langer Weg, wenn dieser LKW ohne Fahrer unterwegs sein soll. Seit 2021 wird mit finanzieller Förderung der Europäischen Union und unter Leitung der DigiTrans GmbH als Testkoordinator an einem automatisierten Hub-to-Hub-Transport geforscht. Zwei große Herausforderungen gilt es dabei zu bewältigen: der Transport muss auch bei widrigen Wetterbedingungen wie Regen oder Schnee verlässlich funktionieren, was hohe Anforderungen an die Sensorik der Fahrzeuge stellt. Und: die Strecke führt über eine öffentliche Straße.

„Eine technische Voraussetzung für diesen Testbetrieb ist eine Ampelanlage, die das Befahren der öffentlichen Straße regelt. Erstmals kommt in Gunskirchen dabei eine sogenannte C-ITS-Ampel zum Einsatz, die laufend mit dem Fahrzeug kommuniziert. Oberösterreich ist damit einmal mehr Vorreiter bei autonomen Transportlösungen“, freut sich Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner, der die Anlage gemeinsam mit Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner kürzlich vor Ort besichtigt hat. Die kommunizierende Infrastruktur in Verbindung mit autonomen Fahrzeugen eröffnet uns eine neue Ära der Mobilität. Durch die nahtlose Interaktion zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur ergeben sich zahlreiche Vorteile. Informationen werden in Echtzeit ausgetauscht, was zu einer effizienteren Verkehrsgestaltung und einer verbesserten Verkehrssicherheit führt. Staus, Unfälle und Verzögerungen können reduziert werden, während gleichzeitig der Verkehrsfluss optimiert wird. Hervorzuheben ist die sehr gute Zusammenarbeit mit den Behörden vom Amt der OÖ. Landesregierung über die Bezirkshauptmannschaft bis hin zur Gemeinde, die diesen Testbetrieb überhaupt erst ermöglicht hat“, erklärt Landesrat Steinkellner.

„Autonomes Fahren ist ein zentrales Zukunftsfeld im Bereich der Mobilität. Oberösterreich hat sich hier auf den Bereich Autonomer Gütertransport fokussiert. Mit diesem Projekt wird unser Bundesland einmal mehr als Testregion für Autonomes Fahren auch international sichtbar. Denn hier wird konkret vorgezeigt, wie automatisierter Güterverkehr allwettertauglich wird. Namhafte Hersteller und Zulieferer können so von unserem heimischen Know-how profitierten“, unterstreicht Landesrat Achleitner.

„Die kommunizierende Infrastruktur ermöglicht eine intelligente Routenplanung, die den Verkehr entlastet und Zeit spart. Diese innovative Verbindung schafft nicht nur eine effektive Motilitätslösung, sondern ebnet auch den Weg für eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Zukunft der Fortbewegung“, betont Landesrat Steinkellner.

 

Modernste Sensorik

Die Besonderheit an der Ampelanlage, die das automatisierte Fahren in Gunskirchen überhaupt erst ermöglicht, ist die Vernetzung mit der Umwelt und dem Fahrzeug:Um ein sicheres automatisiertes Fahren gewährleisten zu können, ist das Forschungsfahrzeug, ein elektrisch betriebener LKW, mit modernster Sensorik und der dazugehörenden Hard- und Software ausgestattet. Darüber hinaus wird das Fahrzeug mit der umliegenden Infrastruktur vernetzt. Zum Beispiel der Wetterstation oder den Ein- und Ausfahrtstoren der beiden Betriebsgeländen. Das Fahrzeug erhält dadurch alle wichtigen Informationen seines Umfeldes. Einzigartig sind die beiden Ampelanlagen mit C-ITS Schnittstelle im Bereich der Kreuzung Grünbachtalstraße – Kieswerkstraße“ und der „Kreuzung Blockstraße – Mendelweg“ in Gunskirchen. Diese C-ITS - Ampelanlagen ermöglichen erstmalig in Österreich eine bidirektionale Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und der Infrastruktur. C-ITS bedeutet: Cooperative Intelligent Transport Systems. Mit Hilfe dieser Technologie wird es möglich, dass sich das Fahrzeug, noch bevor es zur Kreuzung mit der Ampelregelung kommt, dort anmelden und Bescheid geben kann, wo es sich befindet und wann es die Kreuzung erreichen wird. Weiters erhält das Fahrzeug von der Ampelanlage Information über deren Ampelphasen und die Kreuzung selbst. Der Informationsaustausch zwischen Infrastruktur und Fahrzeug ermöglicht es im Allgemeinen komplexe Verkehrssituationen vorherzusehen und darauf rechtzeitig und sicher zu reagieren.

 

Statements der Projektpartner:

„Innovationen und technologischer Fortschritt sind seit jeher fest in unserer Unternehmens-DNA verankert. Umso mehr freut es uns, bei diesem zukunftsweisenden Projekt als Partner mit an Bord zu sein. Vernetzte, vollautomatisierte Produktionsprozesse haben sich in unserem Werk in Gunskirchen bereits fest etabliert, der nächste logische Schritt ist nun die Ausweitung auf andere Unternehmensbereiche wie der Logistik. Auch wenn natürlich noch ein Stück zu fahren ist, steht die Ampel für autonome Transportfahrzeuge in Oberösterreich im wahrsten Sinne des Wortes auf grün“, erklärt Wolfgang Rapberger, General Manager BRP-Rotax / Representative of the Management Board, Vice President Global Sourcing & Operations Powertrain

„Es freut uns sehr, dass wir den Testbetrieb auf dem abgesicherten Testgelände von Digitrans so erfolgreich abschließen konnten und nun gemeinsam mit unseren Projektpartnern das vollautonome Fahren im Echtbetrieb auf Österreichs Straßen bringen können“, sagt Mag. Alexander Winter, CEO von DB Schenker in Österreich und Südosteuropa, und ergänzt: „Dieses Projekt treibt den realen Einsatz von autonomen Güterverkehrslösungen in Europa sowie in der ganzen Welt voran“.

Gunskirchens Bürgermeister Christian Schöffmann wünscht dem Projekt viel Erfolg: „Wir stehen in Gunskirchen vor einer weiteren mobilen Revolution - in Zukunft werden autonome Fahrzeuge aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Oberösterreich hat sich hier auf den Bereich autonomer Gütertransport fokussiert. Durch den Einsatz eines fahrerlosen Elektro-Lkw wird langfristig eine Reduktion unserer CO2-Emissionen erreicht und die Flexibilität im Produktionsprozess der Firma BRP-Rotax und DB Schenker erhöht. Ich gratuliere recht herzlich zu diesem Projekt mit dem Titel Award, das in Oberösterreich von der DigiTrans GmbH geleitet wird.

 

Testbetrieb mit Sicherheitsfahrer

Rund zwei Jahre lang wurde die Sensorik des Fahrzeugs entwickelt und seit Mai im Digitrans Testcenter für automatisiertes Fahren in St. Valentin getestet. Der nächste Schritt ist nun das Testen unter realen Bedingungen auf teils öffentlichen Straßen. Bis Ende August wird in den Abendstunden gefahren, für die zweite Phase bis Ende September ist eine Ausweitung angedacht. Bei allen Tests wird immer ein Sicherheitsfahrer im Fahrzeug sein, der im Notfall eingreifen kann. Im Oktober wird der Betrieb mit Teleoperation ("Fernsteuerung") auf der Digitrans Teststrecke demonstriert und getestet

 

Über das Projekt AWARD

28 Partner aus zwölf Ländern arbeiten unter der Konsortiumsleitung von easymile im Projekt AWARD zusammen, um autonome Transportfahrzeuge für Logistikanwendungen allwettertauglich und damit breiter nutzbar zu machen. Dafür werden Anwendungsbeispiele auf dem Flughafen Oslo, im Hafen nahe Rotterdam, beim AIT Austrian Institute of Technology in Seibersdorf sowie bei BRP-Rotax und DB Schenker in Gunskirchen umgesetzt. Gefördert wird AWARD im Rahmen des europäischen Forschungs- und Innovationsförderprogramms HORIZON 2020.
 

Die österreichischen Projektpartner sind:


award-h2020.eu

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