Freiräume und Grünflächen machen Gewerbeparks attraktiv

Regionale Experten diskutierten Möglichkeiten zur Freiraumgestaltung

Land in Sicht © Hargassner GmbH
Unter dem Motto „Land in Sicht“ lud die oö. Standortagentur Business Upper Austria in Kooperation mit der Regionalmanagement OÖ GmbH regionale Netzwerkpartner zum gemeinsamen Austausch. © Hargassner GmbH

12.09.2019

Durch entsprechende Grün- und Freiraumgestaltung in Gewerbegebieten kann nicht nur ökologischer Mehrwert generiert werden. Betriebe wie auch Gemeinden können die Gestaltung nutzen, um sich eine unverwechselbare Visitenkarte aufzubauen und so eine Win-win-Situation zu schaffen. Wie man attraktive Gewerbegebiete schafft, die der Natur ausreichend Raum geben und in denen sich Mitarbeiter wie auch Kunden wohlfühlen, war Thema bei Innviertler Netzwerkpartnerdialog am 10. September.

Unter dem Motto „Land in Sicht“ lud die oö. Standortagentur Business Upper Austria in Kooperation mit der Regionalmanagement OÖ GmbH regionale Netzwerkpartner zum gemeinsamen Austausch. Passend zum Thema fand die Veranstaltung in der neuen Hargassner Energy World in Weng im Innkreis statt, die als Best Practice Beispiel für nachhaltige räumliche Entwicklung gilt. Unter den rund 35 Teilnehmern befanden sich unter anderem Vertreter der Wirtschaftskammer und des AMS, Bürgermeister und Amtsleiter sowie Architekten und Planer.

Im Fokus des Innviertler Netzwerkpartnerdialogs stand die nachhaltige Entwicklung und Attraktivierung von Gewerbeparks. Neben Fachimpulsen zu Themen wie nachhaltiger Architektur und Landschaftsplanung erwarteten die Teilnehmer exklusive Einblicke in die kürzlich eröffnete Hargassner Energy World, ein Vorzeigebeispiel für bewusste Freiraumgestaltung. Bei einer Führung durch das neue Gebäude konnten sich die Netzwerkpartner selbst ein Bild von der gelungenen Symbiose zwischen Natur, Mensch und Arbeit machen. Der natürliche Baustoff Holz zieht sich als zentrales Gestaltungselement durch den gesamten Bau. Zwischen den Gebäuden wurden ausreichend Freiräume geschaffen, die den Mitarbeitern als Ruhezone zur Verfügung stehen.

Univ.-Prof. Dr. Sigi Atteneder von der Fakultät für Nachhaltige Architektur an der Kunstuniversität Linz betonte in seinem Vortrag, dass das Thema des Kühlens von Objekten aufgrund des Klimawandels künftig an Bedeutung gewinnt. Eine Möglichkeit, um für ein angenehmes Klima zu sorgen und gleichzeitig graue Flächen aufzuwerten ist beispielsweise die Begrünung von Fassaden.

Universitätslektor DI Thomas Proksch, Experte für Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung, gab Tipps für die Herangehensweise an eine bewusste Freiflächengestaltung bei Gewerbebauten. Für ein ansprechendes Gewerbegebiet braucht es mehr als eine zufällige Anhäufung von Betrieben. Mindeststandards und verbindliche Gestaltungsrichtlinien an die sich die Betriebe bei der Grün- und Freiraumgestaltung halten müssen, können vorab in einem Handbuch definiert und verbindlich vereinbart werden. Eine gelungene Freiraumplanung muss laut Universitätslektor DI Proksch die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen. Die Grüngestaltung sollte sich am jeweiligen Landschaftscharakter orientieren. Dazu kann man typische Vegetationsmuster, Landschaftselemente oder auch in der Region verbreitete Gehölzarten sowie Pflanzen aufgreifen. Zudem sei es wichtig, möglichst wenig Bodenflächen am Betriebsgelände zu versiegeln, damit Regenwasser versickern kann. Dies wird etwa durch den Einsatz von Rasenplatten, Schotterrasen, Netlon-Rasen oder Rasenwaben möglich. Eine bewusste Freiflächengestaltung bringt laut dem Experten nicht nur einen ökologischen Mehrwert, vielmehr können sich Betriebe dadurch eine individuelle Visitenkarte erschaffen und sich sowohl beim Kunden als auch bei potenziellen Mitarbeitern als attraktives Unternehmen präsentieren.