13.09.2021
Im Industriepark in Linz soll eine hochinnovative Pilotanlage zur Erforschung von klimaneutralen Industrieprozessen entstehen. Im Rahmen des Hydrogen and Carbon Management Austria (HCMA) wird der Nutzen von Grünem Wasserstoff für eine dekarbonisierte Industrie untersucht und erforscht. Der Bund stellt dafür in einem ersten Schritt eine anteilige Projektfinanzierung der Kosten von 14,2 Millionen Euro zur Verfügung.
Sowohl das Projekt H2 Upgrade von Voest und Verbund als auch das Projekt Offgas Conditioning von Rohrdorfer Zement und Energie AG sollen in einem Schritt realisiert werden. Mit dem Beschluss der Fördermittel im Ministerrat kann nun die konkrete Einreichung der Projekte erfolgen. Zusätzlich stellt die Regierung aus den Mitteln des Europäischen Aufbauplans in den kommenden Jahren 100 Millionen Euro für den klimafreundlichen Umbau der Industrie zur Verfügung.
„Am Weg zur Klimaneutralität 2040 liegen gerade in der Industrie enorme Chancen. Wenn wir heute bei der Entwicklung von grünen Technologien vorne dabei sind, dann profitieren wir künftig auch am Weltmarkt. Damit das gelingt, unterstützt die Bundesregierung innovative Projekte im Bereich Grüner Wasserstoff ganz gezielt. In dieser Anlage in Linz werden wir schon bald sehen können – wie unsere klimafreundliche Zukunft aussieht. Ich freue mich, dass das Industriebundesland Oberösterreich mit seinen Vorreiterbetrieben hier eine führende Rolle einnimmt“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„Oberösterreich soll der klimafreundlichste und sauberste Industriemotor Europas sein. Der aktuelle Förderschub für klimaneutrale Wasserstoffprojekte ist ein weiterer wichtiger Schritt dafür“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer. Durch Milliardeninvestition werde schon jetzt in kaum einem Land Stahl, Zement oder Papier klimaschonender erzeugt, als in Oberösterreich. „Bei uns machen wir Klimaschutz mit Hausverstand und Innovationen statt Verboten und Belastung. Dadurch sichern wir langfristig den Standort und die Arbeitsplätze in unserem Bundesland ab“, so Stelzer.
„Oberösterreich ist Standort vieler wichtiger und zugleich auch energieintensiver Industrieunternehmen. Es ist daher ein idealer Standort, um sich im Bereich der nachhaltigen Industrie auch global zu etablieren – unter Einbindung von heimischen Industriebetrieben, vor allem aus der Stahlbranche, Chemiebranche, Technologieentwickler sowie Energiespeicherbranche. Innovationen für eine zukünftige industrielle Produktion ohne fossile Energie sind nicht nur wesentlich für die Absicherung des Industriestandortes Oberösterreich, sondern eröffnen auch große Marktchancen. Die Dekarbonisierung des industriellen Energiesystems soll durch Schlüsseltechnologien aus Oberösterreich ermöglicht werden, insbesondere auch im Bereich Grüner Wasserstoff. Mit innovativen Lösungen und Unternehmen wollen wir mit unseren klimafreundlichen Industriebetrieben der Innovations-Vorreiter auf dem Gebiet der nachhaltigen Industrie durch effiziente Sektorkopplung werden“, unterstreicht Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner.
„Unsere Industrie in die Klimaneutralität zu führen, wird die ganz große Herausforderung. Vor allem im Industrieland Oberösterreich bedeutet das auch eine große Chance. Die heimische Innovationskraft bei sauberen Technologien ist enorm. Viele Unternehmen sind Marktführer in der Ökotechnologie. Nun müssen wir die richtigen Weichenstellungen setzen und Rahmenbedingungen für die Wirtschaft schaffen, damit uns die Schritte zur klimaneutralen Industrie schnell gelingen. Dieses Förderprogramm ist ein wichtiger Baustein dazu. Nur mit mutigem und entschlossenem Klimaschutz wird es uns gelingen, Kindern und Enkelkindern einen funktionierenden Planeten übergeben zu können“, so Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Schon in den bestehenden Vorzeigeregionen Energie spielen oberösterreichische Projekte eine wesentliche Rolle und zeigen mit praxisnahen Beispielen vor, wie der Umstieg auf Erneuerbare gelingen kann. Mit der geplanten HCMA-Demoanlage im Industriepark in Linz soll nun eine weitere Schlüsseltechnologie in ersten Pilotversuchen erprobt werden. Linz ist dabei als Standort besonders attraktiv, da auf engem Raum eine hohe Dichte an innovationskräftigen Unternehmen besteht, die diese Projekte gemeinsam umsetzen können.