KI-Software Delfin optimiert Projekte

Das Team von Cockpit Consulting. V.L.: Hans Ruzicka, Irene Ruzicka und Michael Ruzicka © Luciana Harz
Das Team von Cockpit Consulting. V.L.: Hans Ruzicka, Irene Ruzicka und Michael Ruzicka © Luciana Harz

05.04.2023

Bei rund 60 bis 70 Prozent aller Projekte gibt es Probleme, weil Budget und Zeitplan nicht eingehalten werden können. Das Unternehmen Cockpit Consulting aus Mondsee arbeitet an einer Lösung. Im Kooperationsprojekt „Delfin“ wird mit weiteren Projektpartnern wie der Linzer Softwarefirma admin IQ und der FH Salzburg ein Tool entwickelt, das mittels Künstlicher Intelligenz (KI) dafür sorgen soll, dass Projekte deutlich strukturierter und schneller abgewickelt werden. Unterstützt werden sie dabei vom IT-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria.

Schneller,  präziser, kostengünstiger und dazu noch alles im vorgegebenen Zeitrahmen: Unter diesen Vorzeichen ist es wenig verwunderlich, dass viele Projekte aus dem Ruder laufen. Beispiele in der Vergangenheit waren der Bau des Hochwasserdammes im Machland, die Errichtung der Eisenbahnbrücke in Linz und Projekte, an denen mehrere Unternehmen beteiligt waren. Es geht aber nicht nur um Bauvorhaben. Firmen aller Branchen, die bereits viele Projekte abgewickelt haben, liefern jene Basisdaten, mit denen „Delfin“ gespeist werden kann. Der Projektname wurde gewählt, weil die Meeresbewohner die intelligentesten Säugetiere sind. Mensch – Maschine – Mensch – durch das Wechselspiel beim Lernen bietet Delfin einen hohen Nachhaltigkeitsgrad und liefert präzise Ergebnisse.
 

Aus der Praxis, für die Praxis

Den Ausgangspunkt für ein funktionierendes Tool bilden wie immer die wichtigsten Rohstoffe der digitalen Welt: Daten. Michael Ruzicka von Cockpit Consulting hatte die Idee zum Projekt als er feststellte, wie viele Daten bereits verfügbar wären. „Die Daten sind da, sie liegen allerdings brach, es sind aber bereits genug, um die KI zu füttern.“

Bisher wird das jedoch selten gemacht, weil man der Meinung ist, dass das Beschicken der KI damit zu aufwendig ist. Für Ruzicka war das der ausschlaggebende Punkt, um für bessere Planungsperspektiven zu sorgen. Cockpit Consulting ist eines der wenigen IT-Unternehmen in Familienbesitz. Hans Ruzicka, Vater von Michael, führte unzählige Gespräche mit Kund:innen, um den Bedarf zu erheben. „Das ist eine unserer Stärken, dass wir eigene Ideen hinterfragen und auch verwerten können. Der Bedarf ist da, es haben sich bereits andere Anbieter an Lösungen versucht. In der Kombination von KI und Wissensmanagement, wie wir es machen, gibt es allerdings noch nichts Vergleichbares.“ ist Hans Ruzicka überzeugt.
 

Von den besten Unternehmen lernen

Das System ist ausgelegt auf Unternehmen, die bereits mindestens 50 Projekte abgeschlossen haben. Der Datenbestand ist ein wesentlicher Punkt, um die KI zu nutzen. Schließlich muss man die KI trainieren und benötigt entsprechende Algorithmen für Machine Learning. Im Unterschied zu den meisten Anbietern entwickelt Cockpit Consulting in Kooperation mit admin IQ ein Tool, das der Anwender selbst einsetzen kann. Dazu gehört aber immer auch ein Beratungskonzept. Es ist also kein fertiges Produkt, sondern wird individuell angepasst. Das Modell der KI dahinter wird möglichst einfach gehalten, um ein gutes Mischverhältnis zwischen herkömmlichen analytischen Methoden und Künstlicher Intelligenz zu erhalten. Es wird auf das Wissen von Unternehmen aufgebaut, damit die KI nicht bei Null anfangen muss. Michael Ruzicka klärt auf: „Viele Manager befürchten, dass man eine KI sehr lange trainieren muss. Wenn man das aber gezielt macht, kommt man schon  nach kurzer Zeit zu Ergebnissen.“
 

Klares Ziel

Das Produkt ist aktuell noch nicht marktreif, aber aufbaufähig. In der Endphase wird an Pilotunternehmen getestet. Aktuell werden Hypothesen überprüft. Kund:innen werden anhand eines Online-Tools befragt, die Fragen wurden mit der FH Salzburg abgestimmt. Parallel laufen erste technische Versuche mit Datenunternehmen. Bis zum Ende des Jahres 2023 werden Ergebnisse erwartet.
 

Zufriedenheit mit ITC

Der IT-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria unterstützt und begleitet das Delfin-Projekt. „Die Beratung ist sehr gut. Es ist nicht das erste Projekt, das wir mit dem ITC gestartet haben, auch das erste ist schon super gelaufen. Die Zusammenarbeit mit Unis und FHs wurde top umgesetzt. Wir haben wertvolle Inputs bekommen, darunter auch wichtige Hinweise, worauf wir achten müssen“, lobt Michael Ruzicka.


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