21.03.2022
Nachhaltigkeit und Recycling sind bestimmende Themen für viele Unternehmen der Kunststoffindustrie und darüber hinaus. In Zeiten knapper werdender Rohstoffe, schlechter Verfügbarkeiten und daraus resultierender Preiserhöhungen und Produktionsverzögerungen wird es immer wichtiger, möglichst abfallfrei zu produzieren.
Dies ist auch die Mission der Innplast GmbH, die individuelle Recyclinglösungen für komplexe Kunststoffabfallströme anbietet. Gemeinsam mit dem Anlagenexperten Techforce 7 GmbH und unterstützt vom TCKT – Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH, ist die Entscheidung gefallen, einen ganz speziellen post-industriellen Abfallstrom werkstofflich zu recyceln: nämlich Fräsabfall aus der Laminatproduktion.
Dieses Material birgt einige Herausforderungen: Zum einen ist die Schüttdichte sehr gering, was Lagerung und Transport erschwert. Zum anderen werden unterschiedlichste Partikelgrößen gemischt. Von plättchenförmigen Frässpänen über Staubanteil bis hin zu längeren faserartigen Teilen. Das macht die Materialförderung innerhalb eines Produktionsprozesses schwierig. Zusätzlich eignet sich die Mischung aufgrund ihrer rheologischen und mechanischen Eigenschaften nicht unbedingt für eine Wiederverarbeitung.
Nach einigen Rezepturtests am TCKT gelang es der Projektgruppe, eine Grundformulierung zu entwickeln, auf deren Basis die ersten Extrusionsversuche gestartet werden konnten. Mit Erfolg.
„In Gemeinschaftsarbeit haben wir den Prozess so weit entwickelt, dass eine Produktion von qualitativ anspruchsvollen Leisten aus 100 % Produktionsabfall möglich ist“, bestätigt Stefan Salhofer, Geschäftsführer der Innplast GmbH.
Die Extrusionsanlage wird nun noch entsprechend optimiert, um langfristig einen stabilen Produktionsprozess zu gewährleisten.
„Unser Projekt zeigt, wie dank innovativer und nachhaltiger Lösungen Rohstoffe im Kreislauf geführt werden können. Der Fräsabfall würde ansonsten thermisch entsorgt“, erklärt Salhofer.
Dieses Projekt wird aus Mitteln der oö. Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030 vom Land OÖ gefördert.