09.05.2018
Nach neun Monaten intensiver Tätigkeit präsentierte Kirchhams Bürgermeister Hans Kronberger als Obmann der INKOBA (Interkommunale Betriebsansiedlung) Salzkammergut Nord einen regionalpolitischen Meilenstein. Am Dienstag dieser Woche unterzeichneten sieben Grundbesitzer Optionsverträge, welche dem Gemeindeverband die Erschließung und Vermarktung von 21,5 Hektar Betriebsbaugrund in der Vorchdorfer Ortschaft Feldham ermöglichen.
"Es war ein ziemlich dickes Brett, das wir da bohren mussten, aber das Ergebnis bringt unsere Region ein gutes Stück nach Vorne", freut sich Kronberger. Er bedankt sich vor allem für das Vertrauen der Grundbesitzer und bei seinen engsten Mitstreitern DI Horst Gaigg (INKOBA-Geschäftsführer) und dem Vorchdorfer Anwalt Dr. Gerhard Götschhofer sowie bei WK-Bezirksstellenleiter Robert Oberfrank und Frau Dr. Tanja Spennlingwimmer von der Wirtschaftsagentur des Landes für die "perfekte Verbundleistung". Freuen dürfen sich aber auch die elf Mitgliedsgemeinden der INKOBA, denn sie bekommen alle ihren Anteil an den anfallenden Kommunalsteuereinnahmen, die auf dem neuen Betriebsbaugebiet erzielt werden.
Das Projekt wurde von Vorchdorfs Bürgermeister DI Gunter Schimpl in den Jahren 2016/17 eingefädelt. Obmann Kronberger verweist daher besonders auf die ausgezeichnete Vorarbeit von Schimpl. "Er hatte die Idee zu diesem Projekt sowie die Grundsatzvereinbarung mit den Liegenschaftsbesitzern getroffen", so der Inkoba-Chef. Im vergangenen August übergab Schimpl das Vorhaben an Kronberger, dem jetzt mit seinem Team in vielen Gesprächsrunden und mühsamer Detailarbeit der Durchbruch gelungen ist. Die ursprüngliche Optionsfläche belief sich auf 8 Hektar, diese konnte im Lauf der Verhandlungen um mehr als das zweieinhalbfache auf insgesamt 21,5 Hektar vergrößert werden.
Das neue Betriebsbaugebiet grenzt im Süden an den Gewerbepark Vorchdorf an und wird im Norden von der Pettenbacher-Landesstraße auf Höhe der Zufahrt zur Vorchdorfer Kläranlage durch eine neu zu errichtende Straße erschlossen. Diese Straße soll auch eine deutliche Entlastung der Ortschaft Feldham vom Schwerverkehr bringen. Zur Einbindung hat die Landesstraßenverwaltung bereits ihre Zustimmung in Aussicht gestellt, ebenso wird die gesamte Neuwidmung von der Abteilung Raumordnung des Landes OÖ positiv beurteilt.
Da die Optionsflächen alle einen Schotteruntergrund aufweisen, wird auch überlegt, ob zuerst Schotter abgebaut und danach Teile des Betriebsbaugebietes auf einer etwa 10 Meter abgesenkten Fläche angesiedelt werden. Dies würde allerdings eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig machen und vor allem einen wesentlich höheren Zeitbedarf bedeuten. "Das Verfahren alleine dauert mindestens ein Jahr, der Schotterabbau für fünf Hektar weitere zwei bis drei Jahre", so Inkoba-Geschäftsführer Gaigg, der auf den akuten Bedarf an Betriebsflächen sowie auf laufende Nachfragen von interessierten Firmen verweist.
Als nächsten Schritt wird nun der Vorchdorfer Gemeinderat die Umwidmung beschließen. Parallel dazu arbeitet die INKOBA an der Planung der Infrastruktur und einer Vermarktungsstrategie. "Der Verkaufspreis wird sich um 100 Euro pro Quadratmeter inklusive Aufschließung bewegen", skizziert Inkoba-Chef Kronberger die Preislinie und betont, "dass wir möglichst viele Arbeitsplätze schaffen wollen. Als Richtwert haben wir uns mit 20 Dienstnehmer pro Hektar bzw. mindestens 450 Arbeitsplätze am gesamten Areal als erste Zielsetzung vorgenommen".
Kronberger schätzt, dass Ende 2019 die ersten Unternehmen mit der Errichtung von Betriebsstätten in Feldham starten können. "Dann erst bin ich richtig zufrieden, auch wenn es jetzt trotz des enormen Zeitaufwandes schon viel Freude macht, so viele unterschiedliche Player für eine gemeinsame Sache begeistern zu dürfen!"
Weitere Inkoba-Projekte laufen auch in den Gemeinden Pinsdorf und Ohlsdorf. In Ohlsdorf hat der Gemeinderat bereits einen Widmungsbeschluss für ca. 20 Hektar Gewerbegebiet gefasst, jetzt wird intensiv an den Bewilligungen im Raumordnungsverfahren gearbeitet.
"Sowohl in Pinsdorf als auch in Ohlsdorf arbeiten wir mit professionellen Standortentwicklern zusammen und erwarten ebenfalls bis Ende 2019 eine finale Realsierung neuer Betriebsbaugebiete bzw. konkrete Betriebsansiedlungen". INKOBA-Geschäftsführer Gaigg
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