Tolle Stimmung beim Jahresauftakt des Mechatronik-Clusters

Der Maschinen- und Anlagenbau durchläuft aktuell einen tiefgreifenden Wandel. Seit mehreren Jahren werden im Kontext der digitalen Transformation Prozesse und Produkte mehr und mehr digitalisiert. Inzwischen muss sich die Branche aber auch mit Aspekten der Dekarbonisierung, der Neuordnung der Lieferketten, hohen Energie- und Rohstoffpreisen sowie einer grundlegenden Weiterentwicklung der eigenen Geschäftsmodelle auseinandersetzen. Die Frage ist, geht es sich aus, gleichzeitig digital, nachhaltig und resilient zu sein? Und die Antworten waren klar – ja, das tut es.
 

Maschinenbau bleibt Wachstumsmotor

Zu Beginn zeigte Clemens Huber von Deloitte Consulting vier Szenarien auf, wie sich der Maschinenbau in Europa verändern wird und welche Maßnahmen man treffen muss, um weiterhin erfolgreich zu sein. Kern der Aussagen war, dass der Maschinenbau auch 2030 einer der Wachstumsmotoren für die DACH-Region sein wird, es aber weiterhin vieler Anstrengungen und einer noch stärkeren Bereitschaft zur Veränderung und Zusammenarbeit bedarf.
 

Was macht Top-Performer aus?

Thomas Haim, Managing Partner bei 3DSE stellte danach 14 Fähigkeiten vor, die Top-Performer im Maschinen- und Anlagenbau aufweisen, um den Spagat zwischen Disruption und Zuverlässigkeit in der Entwicklung zu schaffen. Die Empfehlungen lauteten wie folgt: um die Disruption der Maschinen- und Anlagenbauer zu stärken, gilt es, offene Innovationssysteme und flache Hierarchien zu gestalten, während ein stringentes Portfoliomanagement und die Fokussierung auf die frühen Phasen von Projekten die Schlüssel für die Zuverlässigkeit sind.
 

Adaptive Automatisierung

Danach erläuterte Robert Kickinger von B&R, wie adaptive Automatisierung zunehmend die aufgrund eines sich ständig ändernden Konsumentenverhaltens geforderte die Flexibilität und Nachhaltigkeit in der Produktion lösen kann. Kerntechnologien für die Umsetzung sind Lösungen für den Produkttransport, Vision-Systeme, Robotik und digitale Zwillinge. Die Teilnehmer konnten diesen Ansatz anschließend im Showroom live erleben!
 

Nachhaltigkeit & New Work

Die weiteren Vorträge behandelten die sehr aktuellen Themenbereiche Nachhaltigkeit und New Work. Norbert Jungreithmayr, Geschäftsführer der WFL Millturn Technologies GmbH, zeigte eindrucksvoll, welche Schwerpunkte im Bereich Nachhaltigkeit ausschlaggebend sind. Während Maßnahmen in der Infrastruktur Hausaufgaben sind, die einfach gemacht werden müssen, geht es bei Werkzeugmaschinen vor allem um die Steigerung der Effizienz auf allen Ebenen. Beginnend mit einer nachhaltigen Produktgestaltung, über Möglichkeiten für eine effiziente Fertigung (Stichwort Reduzierung des  Energieverbrauchs) bis hin zur Steigerung der Verfügbarkeit und Langlebigkeit der Maschinen wird dies bei WFL Millturn sehr umfassend betrachtet.

Das Thema New-Work wurde abschließend durch Elfriede Hell, Geschäftsführerin HASCO Austria behandelt. Sie stellte Ergebnisse einer Studie vor, die Lösungsansätze in den Bereichen Arbeitszeitmodelle, Arbeitsplatzgestaltung, Qualifizierung und Arbeitskultur aufzeigt.
 

Servicetipps aus dem Innovationsnetzwerk

Neu waren beim Forum Servicetipps passend zu den Fachvorträgen aus dem Innovationsnetzwerk des Mechatronik-Clusters. Die Angebote reichen dabei von der Szenarientechnik LEGO®SERIOUS PLAY® und Erfahrungsaustauschrunden, über Fördermöglichkeiten im Rahmen des EIT Manufacturing bzw. auch der Circular Region Upper Austria bis hin zu Unterstützungsmöglichkeiten in Richtung Arbeitskräfte.

Elmar Paireder, Manager des Mechatronik-Clusters, zieht ein positives Resümee: „Das Forum war ein toller Start in das Jahr 2023. Der Maschinenbau in der DACH-Region steht auf einem soliden Fundament und wird ein wirtschaftliches Stärkefeld bleiben. Die Branche blickt optimistisch in die Zukunft! Ein herzliches Danke an B&R Industrial Automation für die tolle Zusammenarbeit und Gastfreundschaft.“